Der Coachingbegriff
Der Begriff "Coach" ist in Deutschland nicht geschützt, was bedeutet, dass jeder sich so nennen darf. Duden definiert "Coach" als jemanden, der wissenschaftlich begründete Methoden verwendet, um einen Klienten in seiner beruflichen Entwicklung zu beraten und zu unterstützen. In der Praxis gibt es jedoch viele unterschiedliche Ansätze und Ausbildungen im Bereich Coaching. Daher ist es wichtig, sich vor der Wahl eines Coaches über dessen Ausbildung und Erfahrungen zu informieren, um sicherzustellen, dass sie den Ansprüchen und Bedürfnissen des Klienten entsprechen.
Regelungen und Vorgaben
Da es in Deutschland keine gesetzlich geregelte Ausbildung für Coaches gibt, gibt es eine große Vielfalt an Ausbildungsgängen, die von unterschiedlichen Institutionen angeboten werden. Diese können sehr unterschiedlich in Bezug auf Preis, Dauer und Inhalte sein. Es gibt sowohl günstigere Ausbildungen, die nur wenige Hundert Euro kosten, als auch teurere, die mehrere tausend Euro kosten können. Einige dauern nur wenige Wochen, während andere mehrere Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen. Da die Qualität und die Effektivität der Ausbildungen unterschiedlich sein können, ist es wichtig, sich gründlich über die verschiedenen Angebote zu informieren und sicherzustellen, dass die gewählte Ausbildung den eigenen Bedürfnissen und Erwartungen entspricht.
Bereite dich gut vor
Zunächst sollte man sich gründlich in der Thema Coaching einlesen, bevor man sich auf die Suche nach einer Ausbildung oder Qualifizierung begibt. Es empfiehlt sich, Fachbegriffe nachzuschlagen und sich mit den verschiedenen Ansätzen und Methoden des Coachings vertraut zu machen. Ebenso sollte der eigenen Berufswunsch kritisch hinterfragt werden. Ein Coach berät in erster Linie Fach- und Führungskräfte. Daher ist es wichtig, dass man selbst über die nötige Erfahrung und Qualifikation verfügt, um diesen Klientengruppe auf Augenhöhe begegnen zu können. Es gilt auch zu beachten, dass eine Coaching-Qualifizierung keine Berufsausbildung ist, sondern eine Weiterbildung und idealerweise sollte man ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einem einschlägigen Fach, wie Psychologie, Sozial- oder Wirtschaftswissenschaften, haben.
Anforderung an die Ausbildung
Man sollte realistisch bleibe und sich darüber im Klaren zu sein, dass die Ausbildung zum Coach nicht das Ende des Lernens und der Entwicklung darstellt. Ein guter Coaching-Lehrgang sollte mindestens 250 Zeitstunden umfassen und mindestens zwölf Monate dauern, um genügend Zeit für Selbststudium und praktische Übungen zu bieten. Die Qualifizierung sollte mit einer Prüfung abgeschlossen werden, die mindestens einen dokumentierten Coaching-Fall und eine schriftliche Arbeit umfasst. Außerdem ist es von Bedeutung, skeptisch zu bleiben, wenn Ihnen versprochen wird, dass Sie nach dem Lehrgang ein "fertiger Coach" sind, denn es ist wichtig weiterzulernen und sich eventuell zu spezialisieren, um ein erfolgreicher Coach zu sein.
Machen Sie sich ihr eigenes Bild
Es ist wichtig, nicht nur Informationsbroschüren zu lesen, sondern auch die Schulen und Lehrer vor Ort zu besuchen, um einen Eindruck von ihnen und dem Kurs zu bekommen. Vereinbaren Sie einen Termin mit potentiellen Lehrern, um ihnen Fragen zu ihrer Erfahrung und ihrem Hintergrund zu stellen. Es wird empfohlen, dass mindestens zwei Dozenten den Kurs begleiten, aber es ist auch wichtig zu beachten, dass sie nicht immer gleichzeitig anwesend sein müssen. Die Dozenten sollten ausreichend Praxiserfahrung haben. Bringen Sie in Erfahrung, wie viele Klienten sie im Schnitt beraten. Es ist auch bedeutsam, auf das Bauchgefühl zu hören und sicherzustellen, dass die Chemie zwischen Ihnen und den Ausbildern stimmt, da eine gute Beziehung zu den Lehrern wichtig für den Erfolg des Lernens ist.
Erfragen Sie, in welchem Umfang praktische Übungen im Kurs vorgesehen sind. Praktische Erfahrung ist ein großer Bestandteil des Coachings, im Kurs sollte also genügend Gelegenheiten zum Üben gegeben werden. Im sogenannten Live-Coaching sollten Sie idealerweise mit echten Klienten üben, um die Erfahrungen in der realen Welt zu sammeln. Es ist auch wichtig zu wissen, ob die Klienten von Ihnen selbst rekrutiert werden müssen oder ob der Ausbilder passende Fälle bereitstellt. Erkundigen Sie sich nach Mitschülern, die im Kurs sein werden, und bleiben Sie mit Ihnen in Kontakt, da das Coaching vom Austausch mit anderen abhängt. Eine Gruppengröße von 10-15 Teilnehmern ist ideal, da die Gruppen nicht zu klein sein sollten, um einen ausreichenden Austausch zu ermöglichen.
Kosten
Berücksichtigen Sie nicht nur die Kursgebühren, sondern auch mögliche zusätzliche Kosten, die im Zusammenhang mit der Ausbildung anfallen können. Dazu können Übungen mit externen Coaches oder spezielle Lehrbücher gehören. Ebenso sollten Sie die Kosten für die Anreise zum Kursort, Unterbringung und Verpflegung in die Überlegungen mit einzubeziehen. In manchen Bundesländern gibt es die Möglichkeit Bildungsurlaub zu beantragen, falls es sich um eine gesetzlich anerkannte Weiterbildung handelt. Dies kann helfen, die Kosten der Ausbildung zu minimieren.
Die Coachingausbildung
Es gibt viele Coaching-Ausbildungen auf dem Markt, und es kann schwierig sein, die richtige zu finden. Einige Dinge, auf die Sie achten sollten, wenn Sie nach einer Coaching-Ausbildung suchen, sind:
- Zertifizierung: Einige Coaching-Ausbildungen werden von einer anerkannten Institution zertifiziert. Dies kann Ihnen helfen, sicherzustellen, dass die Ausbildung qualitativ hochwertig ist und den branchenüblichen Standards entspricht.
- Erfahrung des Lehrerteams: Es ist wichtig, dass das Lehrerteam über umfangreiche Erfahrung im Coaching verfügt und aktuell in der Branche tätig ist.
- Curriculum: Überprüfen Sie das Curriculum, um sicherzustellen, dass es Ihren Lernbedürfnissen entspricht und dass es die Themen behandelt, die für Sie wichtig sind.
- Praxisbezug: Die Ausbildung sollte einen hohen Praxisanteil haben und den Teilnehmern Gelegenheit gegeben werden, das Gelernte in Rollenspielen und anderen Übungen anzuwenden.
- Nach der Ausbildung: Es ist eine gute Idee, nachzufragen, ob die Schule dir und anderen Absolventen Unterstützung anbietet, nachdem die Ausbildung abgeschlossen ist, wie z.B. Supervision oder Mentoring.
Ein weiterer Tipp: Es gibt viele verschiedene Coaching-Methoden und -Ansätze (z.B. Systemisches Coaching, Lösungsorientiertes Coaching, NLP-Coaching, usw.). Informieren Sie sich im Voraus über die verschiedenen Ansätze, um sich dann für eine Ausbildung zu entscheiden, die am besten zu Ihren Zielen und Ihrer Persönlichkeit passt.
Fazit:
Informieren Sie sich vor der Wahl einer Coachingausbildung gründlich über die verschiedenen Angebote und Schwerpunkte und vergleichen Sie diese mit den eigenen Vorstellungen und Zielen. Ein guter Lehrgang sollte viele Möglichkeiten bieten, um praktische Erfahrungen zu sammeln, indem man die gelernten Techniken und Methoden anwenden kann. Der Lehrgang sollte ausreichend Zeit für Selbststudium, Gruppenarbeiten und Praxiserfahrungen einräumen, um die Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen und zu festigen.
Beachten Sie, dass die Qualifizierung zum Coach nicht unbedingt durch eine bestimmte Ausbildung erworben werden muss. Es gibt auch andere Wege, um Erfahrungen und Kenntnisse im Coaching zu erlangen, wie z.B. durch die Arbeit als Mentor, Supervisor oder Berater, oder durch die Teilnahme an Fortbildungen und Workshops. Ein wichtiger Faktor bei der Wahl einer Coachingausbildung ist es, dass die Qualifikation von einer angesehenen Institution anerkannt wird und dass es ein gutes Angebot an Nachqualifizierungen gibt.